Generell neigen Kinder dazu, süße Speisen zu bevorzugen und Bitteres oder Saures abzulehnen. Allerdings beeinflussen Umweltfaktoren, kulturelle Traditionen und erzieherische Praktiken im Laufe der Zeit stark ihr Essverhalten. Die elterliche Prägung ist im Kleinkind- und Kindergartenalter besonders signifikant auf das Essverhalten. Während dieser Phase werden Kinder wesentlich durch die Essgewohnheiten ihrer Eltern und Geschwister beeinflusst, indem sie die vorgelebten Verhaltensweisen nachahmen. Sobald bestimmte Lebensmittel wie Gemüse und Salat zum alltäglichen Speiseplan gehören, akzeptieren Kinder dies als Normalität, obwohl sie manchmal alles verweigern, was nach Gemüse schmeckt oder danach aussieht.

 

Gesundes Essverhalten von Anfang an

Es ist ratsam, Ihrem Kind so früh wie möglich ein gesundes Essverhalten beizubringen. Denn: Essgewohnheiten, die im Kindesalter erworben wurden, halten häufig ein Leben lang an. Ein Kind, das hauptsächlich Limonade konsumiert, wird wahrscheinlich als Erwachsener nicht gerne Wasser trinken. Ebenso wird ein Kind, das hauptsächlich Weißbrot isst, als Erwachsener wahrscheinlich nicht gerne zu Vollkornbrot greifen.

 

Hier ein paar Tipps, um Kinder an gesunde Ernährung heranzuführen:

  1. Seien Sie ein positives Vorbild: Kinder erlernen viele ihrer Verhaltensweisen durch die Nachahmung ihrer Umgebung, insbesondere ihrer Eltern. Daher ist es ratsam, als Elternteil ein Modell einer gesunden Ernährung zu sein. Kleinkinder tendieren häufig dazu, das auf dem Teller ihrer Eltern abgebildete Essen zu bevorzugen. Gehen Sie also voran und ernähren Sie sich gesund – Ihre Kinder werden es Ihnen sicherlich gleich tun.
  2. Setzen Sie nicht auf Verbote oder Zwang: Kinder mögen es nicht, wenn ihre Eltern nörgeln. Bei der Vermittlung von Essgewohnheiten kann Druck eine kontraproduktive Rolle spielen und zu Trotzreaktionen führen. Vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihren Kindern Regeln für den Konsum von Süßigkeiten. Vergessen Sie nicht, in Folge dessen die Mundhygiene zu betonen. Seien Sie konsequent mit diesen Regeln und schließen Sie Ihre Kinder nicht aus.
  3. Gesundes Naschen zwischendurch: Obwohl gelegentlich Süßigkeiten in Ordnung sind, ist es besser, Kinder regelmäßig mit nahrhaftem Obst und Gemüse als Snack zu versorgen. Oft wird Rohkost gegenüber der gekochten Variante bevorzugt. Süß schmeckende Lebensmittel werden in der Regel bevorzugt. Stellen Sie deshalb täglich mehrere Früchte und Gemüse wie Paprika, Bananen, Äpfel, Karotten oder Gurken bereit.
  4. Spielerisch gesunde Ernährung erlernen: Kinder brauchen bei allen Aktivitäten, auch beim Essen, Unterhaltung. Erzählen Sie ihnen Geschichten über Obst und Gemüse. Lassen Sie Mahlzeiten spannender und bunter aussehen und bringen Sie durch kreative Präsentationen mehr Spaß auf den Teller.
  5. Bringen Sie Zeit und Geduld mit: Manchmal zeigen Kinder Widerstand gegen unbekannte Lebensmittel. Versuchen Sie, sie dazu zu ermutigen, zumindest einen kleinen Bissen zu probieren. Üben Sie jedoch keinen Druck aus.
  6. Ersetzen Sie das Wort „gesund“: Kinder verbinden das Wort „gesund“ oft mit „schmeckt nicht“ und Zwang. Tauschen Sie es gegen motivierende Wörter, die zum Probieren anregen. Sehen Sie dabei als gutes Vorbild und genießen Sie Obst und Gemüse, um dieses Verhalten bei Ihren Kindern zu fördern.
  7. Finden Sie einen Rhythmus für die täglichen Mahlzeiten: Sorgen Sie dafür, dass die Hauptmahlzeiten und Snacks im Einklang mit Ihrem Familienalltag stehen. Dadurch erhält Ihr Kind über den Tag verteilt ausreichende Nährstoffe und ist immer gut versorgt. Flüssigkeitszufuhr sollte immer gewährleistet sein, idealerweise in Form von Wasser.
  8. Gönnen Sie sich und Ihren Kindern auch mal eine Pause: Legen Sie zwischen den Mahlzeiten Pausezeiten von etwa 2-3 Stunden fest, um ein natürliches Hungergefühl zu fördern.
  9. Obstkisten in der Schule: Fordern Sie bei der nächsten Elternversammlung mehr gesunde Ernährung in der Schule und schlagen Sie vor, Obst in den Klassen bereitzustellen.
  10. Vielfalt bei Obst und Gemüse: Jedes Kind hat unterschiedliche Vorlieben bei Obst- und Gemüsesorten. Lassen Sie Ihr Kind spielerisch die Vielfalt von Lebensmitteln entdecken. Neue Speisen sollten mehrfach angeboten werden, da Kinder Zeit benötigen, um sich an neue Geschmacksrichtungen zu gewöhnen. Aber denken Sie daran: Übung macht den Meister!