Kinderreiten (3-6 Jahre)

Leider können wir dieses Angebot nicht mehr anbieten. Wir bemühen uns jedoch schnellstmöglich um alternative Lösungen.

In Kooperation mit dem FEZ bieten wir regelmäßig geführtes Kinderreiten an.

Reitsport fördert Fähigkeiten, die man nicht nur als Reiter braucht: Bewegungsgefühl, Koordination, Fein- und Grobmotorik und was am allerwichtigsten ist, Selbstsicherheit und Handlungsfähigkeit im Tun. Reiten führt am Anfang zu vielen kleinen Erfolgserlebnissen, aber auch Grenzerfahrungen, wobei die Kinder lernen, eigene (körperliche) Grenzen zu erkennen. Aber vor allem macht es Spaß.

Der Umgang mit Tieren ist für Kinder etwas sehr Wichtiges. Es geht um die Wahrnehmung von Lebewesen an sich, das Erleben von Ähnlichkeit und Anderssein, es geht um Wissen, Respekt und Einfühlungsvermögen, es geht um die Entwicklung des Ich-Bewusstseins und die eigene Persönlichkeit.

Nach dem Reiten können sich die Eltern auf der Terrasse mit einem Café entspannen, die Kinder auf dem Spielplatz toben oder den Streichelzoo mit vielen Tieren entdecken.

Wo und Wann?

-FEZ Berlin
-jeden ersten Samstag von 13:15 – 14:15 Uhr

Interesse?

Leider ausgesetzt. Wir bemühen uns um alternative Lösungen. 

Das Angebot ist aktuell nur für unsere Mitglieder verfügbar, eine Teilnahme von Nicht-Mitgliedern ist leider noch nicht möglich, aber geplant. Mitglieder schreiben uns einfach eine >E-Mail<, um in den Verteiler zu kommen.

Kinderreiten Berlin

Mitzubringen sind festes Schuhwerk und ein Fahrradhelm (kann auch ausgeliehen werden).

Der Eintritt zum Streichelzoo und Spielplatz kostet:
Kinder unter 5 Jahre: kostenlos, Erwachsene: 3,00 € Kinder ab 5 Jahre: 1,50 €

Je nach Anzahl der Anmeldungen gibt es Ermäßigungen, die wir euch per Mail noch mitteilen.

Wann sollte mein Kind „richtig“ reiten lernen?

Es gibt einen bekannten Spruch, der sagt, dass das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde liegt. Natürlich spielt es für diese Zwecke aber auch eine wichtige Rolle, das Reiten richtig zu beherrschen. Folglich stellt sich für viele Eltern die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für Kinder ist, um Reiten „richtig“ zu lernen.

Nicht selten erreichen uns Seitens der Eltern Anregungen, die darauf anspielen, dass Kinder mit 6 Jahren endlich „richtig“ reiten lernen sollen. Vergleicht man diese Anfrage vieler Eltern mit dem Angebot diverser Reiterhöfe, scheint es auf den ersten Blick durchaus sinnvoll zu sein, Kindern bereits in jungen Jahren das Reiten beizubringen.

Auf den zweiten Blick gestaltet sich der Umstand jedoch etwas anders. Die Tatsache, dass Reiterhöfe in vielen Fällen auch schon Kurse für Kinder ab 4 Jahren anbieten, basiert oft auf dem finanziellen Interesse und weniger an dem Bedürfnis der Kinder bereits in diesem Alter das Reiten „richtig“ zu lernen.

Oft haben jüngere Kinder lediglich den Wunsch danach, auf dem Rücken des Pferdes zu sitzen und sich führen zu lassen, ohne aktiv das Pferd antreiben zu müssen.

Aus diesem Grund möchten wir Ihnen mehr über das geeignete Einstiegsalter für „richtige“ Reitstunden mitteilen und Sie über einen rückenfreundlichen, gesundheitsfördernden Ansatz informieren.

Denn in der Tat sollten Kinder erst frühestens ab dem Alter von 10 Jahren mit dem „leistungsorientierten“ Reitunterricht beginnen.

Aus den Augen der emotionalen und motorischen Entwicklungsreife:

Warum sollte ein Kind erst mit 10 Jahren mit einem leistungsorientierten Training auf dem Rücken des Pferdes starten?

Diese Frage stellen sich viele Eltern, da durch die vielen Kurse für Kinder auf den Reiterhöfen oft das Bild entsteht, dass Kinder bereits sehr jung mit dem Training anfangen sollten. Ganz nach dem Motto „Je früher desto besser“. Allerdings hat dieses Motto auch seine Schattenseiten und vor allem auf das Reiten übertragen sollten Eltern einige wichtige Aspekte im Hinterkopf behalten. So spielt beispielsweise die Körperstabilität eine fundamentale Rolle.

Kinder haben unter 10 Jahren in der Regel nicht die nötige Körperstabilität, die sie bräuchten, um sich kontrolliert und sicher auf dem Pferd halten zu können. Das heißt, dass sie nicht dazu in der Lage sind, ein Pferd zu „beherrschen“.

In Folge dessen fällt die Unfallgefahr auch recht groß aus – auch dann, wenn das Pferd „nur“ im Kreis trottet. Die reine Anwesenheit des Reitlehrers reicht in diesem Fall nicht aus. Sollte ein Pferd scheuen oder durchgehen, kann er unmöglich schnell genug beim Kind sein, um einen Unfall zu verhindern.

Selbst, wenn ein solcher Unfall keine schlimmeren und größeren körperlichen Folgen mit sich bringt, können die psychischen Folgen tief reichen. Kinder, die in jungen Jahren einen Reitunfall hatten, verlieren nicht selten die Lust auf das Reiten und trauen sich über viele Jahre hinweg nicht mehr auf ein Pferd raus.

Nur ein sehr geringer Anteil der Kinder beißen sich durch und setzen sich mit gemischten Gefühlen auf den Rücken des Pferdes. In diesem Fall liegt das Glück der Erde wohl nicht mehr auf dem Rücken der Pferde, was äußerst schade ist.

Das heißt natürlich nicht, dass Kinder unter 10 Jahren nicht das tolle Gefühl genießen dürfe, das sich im ganzen Körper ausbreitet, sobald sie auf dem Rücken eines Pferdes sitzen. Allerdings greifen Eltern in diesem Fall am besten auf das geführte Kinderreiten zurück und lassen Kinder „erst“ ab 10 Jahren an dem „richtigen“ Reitunterricht teilnehmen.

Zudem möchten wir an dieser Stelle zu bedenken geben, dass ein zu früher „richtiger“ Reitunterricht eine falsche Selbsteinschätzung bei Kindern wecken kann. Sie denken, dass sie das Pferd alleine und selbsttätig reiten können und überschätzen sich und ihre Fähigkeiten folglich. Das kann wiederum zu Unfällen führen. Der Grund für diese Selbstüberschätzung besteht in der Tatsache, dass die meisten Pferde, die für das Kinderreiten zum Einsatz kommen, nahezu wie ferngesteuert ihre Runden laufen. Kinder bekommen so zwar das Gefühl, das Tier zu steuern, doch in Wahrheit hört das Pferd gar nicht auf das Kind und seine Kommandos, sondern folgt lediglich seiner erlernten Routine. Mit dem aktiven Reiten hat das also nicht viel zu tun.

Was also in vielen Fällen als „Reiten“ verkauft wird, gestaltet sich in vielen Fällen als ein reines Sitzen auf dem Pferd, bei dem kein Anspruch an das Kind gestellt wird. Es lernt also weder die Koordination, noch entwickelt es ein Bewegungsgefühl oder erhält eine Förderung seiner Feinmotorik und seiner altersentsprechenden Kraft.

 Aus den Augen der Medizin:

Kinder entwickeln sich sehr schnell und manchmal haben Eltern das Gefühl, nur für einen Moment geblinzelt zu haben und das Kind hat bereits einen weiteren Sprung gemacht. Vor allem zwischen dem 5. und dem 8. Lebensjahr befinden sich Kinder in dem Zeitraum des sogenannten „gesteigerten Längenwachstums“. Das heißt, dass sich das Gewebe durch eine sehr viel größere Reizbarkeit auszeichnet und somit eine nicht zu unterschätzende Gefahr der Überbeanspruchung mit sich bringt.

Das liegt daran, dass das Stützgewebe die Anforderungen, die „richtiges“ Reiten an das Kind stellt, noch gar nicht erfüllen und leisten kann.

Dazu gesellen sich die recht weiche Knochenstruktur und die ebenfalls weichen Wachstumsfugen, die unter dem hohen Druck und der Scherkräfte während des Reitens stark leiden können. Im schlimmsten Fall kann es dazu kommen, dass Kinder Frakturen der Wachstumsfugen erleiden.

Damit ist jedoch nicht genug. Wie bereits weiter oben erwähnt, können sich Kinder unter 10 Jahren – aufgrund der körperlichen Entwicklung – noch nicht gut und sicher auf einem Pferd halten. Aus diesem Grund passiert es oft, dass Kinder unsanft und ungesund auf den Rücken des Pferdes plumpsen. Das beansprucht und belastet die Wirbelsäule, sowie die dazwischenliegenden Bandscheiben (Stoßdämpfer) stark und auf äußerst ungesunde Weise. Denn die Stoßdämpfer müssen in diesem Fall nicht nur das Körpergewicht des Kindes tragen, sondern die teilweise recht starken Stöße abfangen.

Darunter leide auch die Nackenmuskulatur, die nicht dazu in der Lage ist, die bei den unsanften Stößen entstehenden Kräfte abzufangen.

 Aus den Augen der Psychologie:

Ziele zu haben und die entsprechenden Schritte einzuleiten, die notwendig sind, um diese Ziele zu erreichen, stellt eine Fähigkeit dar, die Kinder in der Regel erst ab einem Alter von 6 Jahren haben.

Gleichzeitig spielt es aber auch eine wichtige Rolle, den Umstand im Hinterkopf zu behalten, dass die Aufmerksamkeitsspanne in diesem Alter bei circa 10 Minuten liegt. Innerhalb dieser 10 Minuten können Kinder die nötige Konzentration und Ausdauer aufbringen, die sie brauchen, um konzentriert, sowie mit Balance und Koordination – sowohl auf mentaler als auch auf körperlicher Ebene – voll bei der Sache zu sein.

Bei Zehnjährigen steigt die Aufmerksamkeitsspanne auf etwa 20 Minuten. Es spielt somit einen fundamentalen Unterschied, ob der Reiter nur als blinder Passagier geführt und getragen wird oder von dem Kind volle Konzentrationsleistung und Körperkontrolle abverlangt wird.

Beim Reiten geht es darum, ein anderes Lebewesen, das 20-mal stärker ist, kontrolliert im Raum zu bewegen. Für diese Zwecke spielt es eine wichtige Rolle, dass die körperlichen und mentalen Rahmenbedingungen stimmen und den Anforderungen des „richtigen“ Reitens gerecht werden. Nur auf diese Weise lernen die Kinder das Reiten und kommen wirklich in den Genuss des Umstandes, das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde zu erleben. Zu der selben Zeit werden sie durch die erlernten Fähigkeiten, das Selbstbewusstsein und die Körperbeherrschung, die sie beim Reiten lernen (sofern sie nicht zu früh anfangen) später  angstfreier und selbstständiger durchs Leben gehen.

Schauen Sie auch unter >Therapeutisches Reiten<, um zu erfahren, welche positiven Auswirkungen das Reiten mit sich bringt.